Herzlich Willkommen auf Büchermeer! Dieser Blog existiert seit Oktober 2014 und wird seitdem manchmal mehr und manchmal weniger intensiv - aber immer mit viel Liebe - geführt! Ich bin Julia - 21 Jahre alt und vor zwei Jahren auf der Reise durch die Eskarpaden des Bildungssystems in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel an der Ostsee gelandet. Während meinen Busfahrten zur Uni (und wieder zurück nach Hause) begleiten mich das gedruckte und digitale Wort fast immer. Auf meinem Blog versuche ich, durch Rezensionen regelmäßig über meine Leseerfahrungen zu berichten. Du willst mehr von mir erfahren? Kein Problem! Dann klicke doch einfach hier! Ach ja: man findet mich übrigens auch auf Instagram, wo es allerhand zu sehen gibt. ;)

Delphine de Vigan - No & Ich


 
Klappentext
"Die Dinge sind, wie sie sind." Wenn wir irgendwann nur noch diese Antwort parat haben - sind wir dann erwachsen? Lou ist hochbegabt und eine Einzelgängerin. Am liebsten beobachtet sie die Menschen und stellt dabei gewagte Theorien auf, um das zu verstehen, was tagtäglich mit uns geschieht. Bis sie auf die achtzehnjährige No trifft, die in Paris auf der Straße lebt. No mit den dreckigen Klamotten und dem müden Gesicht. No, deren Einsamkeit die Welt in Frage stellt. Und Lou stürzt sich in ihr neues Projekt: Sie will No retten - und sich und der Welt beweisen, dass sich alles ändern lässt...


Erscheinungsdatum Erstausgabe: 16.02.2009
Verlag: Droemer Knaur
ISBN: 9783426501580
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Rezension
Ich bin bei meiner Meinung über dieses Buch absolut hin- und hergerissen. Auf der einen Seite denke ich mir: Wow, Lou ist ein fantastischer Charakter, den die Autorin auf den Punkt getroffen hat. Auf der anderen Seite bin ich der festen Überzeugung davon, dass sie eine denkbar schlechte Erzählperspektive bietet. Lou ist wunderbar intelligent für ihr Alter, keine Frage. Jedoch wirkte sie auf mich auch zeitgleich immer sehr unnahbar und undurchsichtig, sah viele Sachen (vielleicht auch durch ihr Alter) ein wenig zu oberflächlich und distanziert. Lou fehlt die Gabe, sich vernünftig in andere hineinzuversetzen, was es für den Leser schwierig macht, das Geschehen im Buch ordentlich zu beurteilen. So liebenswürdig das Mädchen auch ist, so kompliziert scheint es auch zu sein.

Lou möchte die Welt verbessern! Hauptaussage des Romans ist, dass man niemals hinnehmen soll, dass das Leid anderer zu etwas alltäglichem geworden ist. "Es ist eben so" soll keine gültige Antwort mehr sein wenn es um das "Warum" geht. Die Idee an sich ist eine sehr schöne, aber einen wirklichen Appell stellt das Buch in meinen Augen nicht da. Man lernt nicht wirklich etwas daraus, es ist einfach nur eine nette Geschichte von zwei verschiedenen, jungen Mädchen die eventuell zueinander finden. Hier und da lassen sich ein paar Bemühungen erkennen, aber wirklich durchschlagenden Erfolg haben sie eigentlich nicht.

Obwohl es sich bei der Protagonistin um ein sehr junges Mädchen handelt, ist "No & Ich" definitiv kein Kinderbuch, da dort viele Ereignisse von Statten gehen, die Kinder noch nicht verstehen würden. Ein solcher Eindruck wäre also falsch! Das Buch ist daher für Jugendliche zu empfehlen. Die Geschichte erstreckt sich auf knapp über 200 Seiten und ist damit sehr kurz, lässt sich schnell lesen und ist wirklich gut verständlich beschrieben und spart sich überflüssig ausführlich beschriebene Details. Man bekommt zwar einige Hintergrundinformationen zu den verschiedenen Charakteren und auch ihren Situationen, aber es ist niemals zu viel. Immer wieder trifft man das, was man zuvor erfahren hat, in Handlungen und Gedankengängen wieder.

Fazit
Ich wurde mit diesem Buch einfach nicht wirklich warm - und weiß auch nicht, was ich groß darüber erzählen soll. Auf mich wirkte es fast schon ein wenig inhaltslos, auch wenn ich es schnell durch hatte. Es waren wohl hauptsächlich die sehr kurzen Kapitel die mich dran behalten haben, aber auch die Tatsache, dass ich ein wenig in die auftretenden Charaktere verliebt war. Die Handlung an sich hätte aber wirklich verbessert werden können, sie kommt einfach auf keinen wirklichen Punkt. Meine Erwartungen waren wieder einmal viel höher als das was ich im Endeffekt bekommen habe.

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