Herzlich Willkommen auf Büchermeer! Dieser Blog existiert seit Oktober 2014 und wird seitdem manchmal mehr und manchmal weniger intensiv - aber immer mit viel Liebe - geführt! Ich bin Julia - 21 Jahre alt und vor zwei Jahren auf der Reise durch die Eskarpaden des Bildungssystems in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel an der Ostsee gelandet. Während meinen Busfahrten zur Uni (und wieder zurück nach Hause) begleiten mich das gedruckte und digitale Wort fast immer. Auf meinem Blog versuche ich, durch Rezensionen regelmäßig über meine Leseerfahrungen zu berichten. Du willst mehr von mir erfahren? Kein Problem! Dann klicke doch einfach hier! Ach ja: man findet mich übrigens auch auf Instagram, wo es allerhand zu sehen gibt. ;)

M.J. Arlidge - Eene Meene - Einer lebt, einer stirbt

Klappentext
Du oder ich - Sam schläft. Ich könnte ihn jetzt töten. Vielleicht würde ich ihm damit sogar einen Gefallen tun. Als wir nach dem Überfall zu uns kamen, waren wir in diesem alten Schwimmbad. Fünf Meter hohe Kachelwände. Keine Leiter. Ich habe Sam umarmt. Seinen Geruch eingeatmet, den ich so sehr liebe. Dann klingelte das Handy, und wir begriffen den grausamen Plan. Amy sieht mich nicht an. Spricht nicht mit mir. Vielleicht gibt es nichts mehr zu sagen. Jeden Quadratzentimeter unseres Kerkers haben wir nach einem Fluchtweg abgesucht. Nur die Pistole hat keiner von uns angerührt. Bisher. Zwei Geiseln. Eine Kugel. Ein Albtraum beginnt. Auch für Detective Helen Grace.


Rezension
Ich fange erst einmal mit der recht aufwändigen Idee rund um das Cover an - es gibt nämlich zwei davon. Einmal eines mit grünen Lettern (meine Version) und eines mit roten Lettern. Natürlich vorrangig eine brillante Marketingstrategie, die in den Läden Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird. Zum Anderen jedoch auch fast schon ein wenig ironisch, passt es doch auch zum Inhalt des Buches, dass der Leser sich für ein Cover entscheiden muss. In dem Thriller geht es um Entscheidungen, die gefällt werden müssen. Und da der Klappentext nicht besonders viel über den eigentlichen Inhalt aussieht, hier noch schnell eine kurze, abgespeckte Version dessen:
Ein mysteriöser Killer kidnappt immer zwei Menschen zugleich, sperrt sie an einen Ort, aus dem es kein Entkommen gibt. Sie können nicht gefunden werden und werden beide einen qualvollen Tod sterben. Es seidenn, einer von ihnen greift zu der Waffe, die mitten im Raum liegt. Und erschießt den anderen. Unter dieser Voraussetzung wird der Überlebende freigelassen. Entweder überlebt ein Gefangener oder keiner.

Ist man einmal in der Handlung drin, merkt man recht schnell, dass es viel mehr um die Ermittlung drumherum gehen soll als um die eigentliche Tat. Zwar werden die Qualen der Opfer angeschnitten, ihre Gefangenschaft jedoch meist auf vier bis sechs Seiten abgehandelt, sodass kaum Platz für einen Einblick in die Gedankenwelt bleibt. Bei einer so machtvollen Inhaltsangabe wünscht man sich hier natürlich mehr, man würde gerne in die Köpfe der Opfer gehen, möchte wissen, was in ihnen vorgeht, doch all' das wird nur angeschnitten. Durch diese informationsmargere Umsetzung ist sehr, sehr viel Potenzial in der Luft verpufft, denn die Ideen, die vom Autoren in die Handlung eingeflossen sind, zeugen von sehr viel Kreativität.

Auch die Logik lässt ein wenig zu Wünschen übrig - leider. So weiß man nach ein wenig Recherche, dass in England die Polizisten keine Schusswaffen mit sich tragen. Und woher nimmt der Killer eigentlich das Geld, um jeder entführten Paarung neue Waffen zu besorgen? Das sind keine Punkte, die besonders viel Erklärung oder Recherche benötigt hätten, dennoch sind sie Ungereimtheiten in der Geschichte, die man hätte entfernen können. Natürlich muss man nicht immer kleinlich sein was Logik angeht, doch solche groben Fehler (Beispiel: Britische Polizei und Schusswaffen) möchte man als Leser eigentlich nicht sehen.

Dennoch macht einem das Lesen ungeheuerlich viel Spaß. Man muss einfach dran bleiben und kann das Buch nur schwer aus der Hand legen, denn: die Kapitel sind sehr kurz, was dafür sorgt, dass der Spannungsaufbau natürlich riesig ist. Man erfährt pro Kapitel nie viel, weder über die Handlung noch über die Charaktere, dennoch häufen sich die Informationen nach wenigen Abschnitten dafür und man ist als Leser gezwungen, die Puzzleteile miteinander zu verbinden. Unheimlich interessant also. Das Ende jeden Kapitels endet quasi in einem Cliffhanger, was natürlich dafür sorgt, dass man weiterlesen möchte. Und ehe man sich versieht, hat man den Thriller beendet. Leider ist das Ende vorhersehbar und ich hatte das Gefühl, es wurde vom Autor "zu vorsichtig" mit den wichtigen Charakteren in der Handlung umgegangen.

Fazit
Trotz all' der negativen Punkte hat mir Eene Meene unheimlich gut gefallen! Ich fand die Spannung, die sich in der Geschichte verbirgt, unheimlich anziehend. Sie hat dafür gesorgt, dass ich es innerhalb von circa einem Tag gelesen habe, meine Busfahrt hat es mir ziemlich angenehm gestaltet. Im ersten Moment empfand ich Logikfehler auch überhaupt nicht als störend, so fesselnd fand ich die Geschichte - erst nach genauerem Nachdenken stolperte ich über die ein oder andere Sache. Ein bisschen Eintauchen in die Gedankenwelt der Charaktere hätte ich nicht schlecht gefunden, denn so konnte man kaum Bezug zu den Opfern herstellen - aber für einen ersten Roman einer Reihe schlägt sich Eene Meene doch ganz gut. Ich denke, dass ich den nächsten Teil auch lesen würde, obwohl es natürlich eine komplett andere Geschichte sein wird!

2 Kommentare:

  1. Huhu, ich hoffe, es ist ok, dass ich deine Rezi auf meinem Blog verlinkt habe. Bin auch direkt deine neuste Leserin geworden

    Viele liebe Grüße
    Nelly von Nellys Leseecke

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    1. Hey,
      klar, freut mich! :D Du hast einen schönen Blog, bin direkt zurückgefolgt. :)

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