Herzlich Willkommen auf Büchermeer! Dieser Blog existiert seit Oktober 2014 und wird seitdem manchmal mehr und manchmal weniger intensiv - aber immer mit viel Liebe - geführt! Ich bin Julia - 21 Jahre alt und vor zwei Jahren auf der Reise durch die Eskarpaden des Bildungssystems in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel an der Ostsee gelandet. Während meinen Busfahrten zur Uni (und wieder zurück nach Hause) begleiten mich das gedruckte und digitale Wort fast immer. Auf meinem Blog versuche ich, durch Rezensionen regelmäßig über meine Leseerfahrungen zu berichten. Du willst mehr von mir erfahren? Kein Problem! Dann klicke doch einfach hier! Ach ja: man findet mich übrigens auch auf Instagram, wo es allerhand zu sehen gibt. ;)

Elizabeth Gilbert - Eat, Pray, Love


Klappentext
Elizabeth beschließt, ganz von vorne zu beginnen. Sie lässt New York hinter sich und tritt die Reise ihres Lebens an: Dolce Vita in Italien, Meditationslehre in einem indischen Ashram und schließlich die glückliche Balance zwischen innerem und äußerem Glück auf Bali. Der ehrliche und bewegende Erfahrungsbericht von Elizabeth Gilbert ist ein preisgekrönter internationaler Bestseller.


Rezension
Ehrlich gesagt: eigentlich sollte diese Handlung keine sein, die mich groß anspricht. Ich habe dieses Buch im Juli 2013 preisgünstig auf einem Flohmarkt erworben, nachdem ich nur gutes über den Film gehört habe. Aber: eine Autobiografie und dazu noch ein echtes Frauenbuch? So ganz ohne Fiktion? Kann mich ein solches Werk überhaupt überzeugen?

Zu Beginn der Geschichte erhält der Leser eine Einleitung in den Aufbau der Handlung: das Buch ist in drei Bücher aufgeteilt, stehend für die Orte, die Elizabeth bereist hat. Jedes dieser Bücher umfasst 36 Kapitel, die in sich eigene kleine Geschichten darstellen. Die Gesamtzahl der Kapitel ergibt also 108 - in ihrer Erklärung gibt die Autorin an, ihre Geschichte nach dem Vorbild einer japa malas strukturiert zu haben. Die japa malas ist eine buddhistische Perlenkette zur Unterstützung der Meditation, ähnlich dem christlichen Rosenkranz beim Gebet. Eine außergewöhnliche Aufteilung, die jedoch sehr persönlichen Charakter verleiht. Allein für diese Idee sollte man dem Buch und der Autorin Pluspunkte anrechnen.

Natürlich ist es in einer Autobiografie schwer, die Gestaltung von Charakteren zu bewerten. Hier bleibt lediglich zu sagen, dass die Menschen, die Elizabeth auf ihrer Reise traf, durchaus ihren Charme besitzen und einzigartig sind. Ihre Geschichten sind herzergreifend und -erwärmend. Es ist interessant zu sehen, wie die Autorin auf viele ihrer Bekanntschaften sehr intensiv eingeht, sie dem Leser vorstellt, als hätte er die Personen selbst kennengelernt. Doch nicht nur die getroffenen Personen, sondern auch die Reise an sich wirkt auf den Leser besonders real - nicht nur einmal hat man das Gefühl, sich selbst neben der Autorin in Italien, Indien und Indonesien wiederzufinden. Im Buch selbst findet man eine wohltuende Balance zwischen der Beschreibungen von Erlebnissen und den Erläuterungen visueller Eindrücke. Es fällt leicht, sich die Umgebung, in der sich Elizabeth befindet, vorzustellen.

Ein weiterer, wirklich besonderer Punkt sind die Dämonen, mit denen Elizabeth zu kämpfen hat - erst vor Kurzem hat sie sich von ihrem Mann scheiden lassen, ein wirklich aufwändiges Prozedere. Zudem hatte sie in der Vergangenheit einfach kein Glück in der Liebe. Außerdem leidet Elizabeth unter Depressionen, unter denen sie sich selbst zu therapieren versucht. Selten habe ich einen Autoren gesehen, der seine Gefühle so gut in Worte fassen kann, wie Elizabeth Gilbert es schafft. Man versteht sie nicht nur, nein, man spürt auch, wie ihre eigenen Probleme kurzzeitig zu den eigenen werden. Gerade aus diesem Grund wirkt ihr Werk so berührend auf den Leser, der sich aufgrund des Klappentextes dazu eingelassen hatte, mit Elizabeth auf eine Reise verschiedener Kulturen zu gehen - im Endeffekt ist dieses Buch jedoch eine Reise zu sich selbst, die sich von der Autorin auf den Leser reflektiert.

Fazit
Ja - ein solches Werk kann mich durchaus überzeugen. Ich hab mich mehr als nur einmal dabei erwischt, mir die gleichen Fragen zu stellen, wie auch Elizabeth es zur Zeit ihrer Reise tat. Zwar gab es Partien des Buchs, die ein wenig zäh zu lesen waren, doch da stets das Eine zum Nächsten führte, gibt es für dieses kleine Manko keinen Abstrich. Alles in allem war Eat. Pray. Love. nicht nur eine unterhaltsame Autobiografie, sondern beinahe ein kleiner Ratgeber über die Dinge, die wirklich wichtig im Leben sind. Meine anfänglichen Zweifel hatten sich schon nach wenigen Kapiteln in Luft aufgelöst - so sehr, dass ich nun sagen würde: ja, ich würde jederzeit wieder mit Elizabeth Gilbert auf Reisen gehen. Und das liebend gern.

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