Herzlich Willkommen auf Büchermeer! Dieser Blog existiert seit Oktober 2014 und wird seitdem manchmal mehr und manchmal weniger intensiv - aber immer mit viel Liebe - geführt! Ich bin Julia - 21 Jahre alt und vor zwei Jahren auf der Reise durch die Eskarpaden des Bildungssystems in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel an der Ostsee gelandet. Während meinen Busfahrten zur Uni (und wieder zurück nach Hause) begleiten mich das gedruckte und digitale Wort fast immer. Auf meinem Blog versuche ich, durch Rezensionen regelmäßig über meine Leseerfahrungen zu berichten. Du willst mehr von mir erfahren? Kein Problem! Dann klicke doch einfach hier! Ach ja: man findet mich übrigens auch auf Instagram, wo es allerhand zu sehen gibt. ;)

John Green & David Levithan - Will &Will


Klappentext
Nur wer Liebe wagt, kann Liebe gewinnen Sie heißen beide Will Grayson, wohnen beide in Chicago, sind beide siebzehn und tragen neben demselben Namen und demselben Alter dasselbe Problem mit sich herum: Aus lauter Angst, das Ding mit der Liebe zu versemmeln, lassen sie sich auf Romantisches gar nicht erst ein. Der eine Will zögert seit Wochen, sich selbst das einzugestehen, was für alle anderen offensichtlich ist: dass er nämlich bis über beide Ohren in seine wunderbare Mitschülerin Jane verliebt ist. Der andere Will flüchtet sich lieber in seine dubiose Online-Beziehung zu einem gewissen Isaac, anstatt sich im real life vor seinen Freunden zu outen. Doch alles ändert sich, als Will & Will eines Abends ganz zufällig aufeinandertreffen …

Rezension
Mein drittes Buch von John Green. Ich bin großer Fan von Eine wie Alaska und Das Schicksal ist ein mieser Verräter. Will & Will entstand in Kollaboration mit David Levithan, der die Idee zur Geschichte hatten. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Perspektive zweier Jugendlicher geschrieben. Jeder Autor hat hierbei jeweils eine der Rollen eingenommen. Für mich war der Roman ein Experiment: ich mag keine Zusammenarbeit dieser Art bei Büchern. Und nach dem Lesen von Will & Will wusste ich auch wieder, warum. Man kann sich nicht wirklich an die Geschichte gewöhnen, bedingt durch die beiden komplett verschiedenen Schreibstile. Die Kapitel sind kontrastreich, nicht nur in Erzähl- sondern auch in der äußeren Form.

Mir fiel es schwer, Zugang zu den Charakteren zu finden. Besonders Levithans Will Grayson ist nun einmal kein Junge von nebenan, hat seine Probleme und geht - mir persönlich - viel zu sehr ins Extreme. Er und sein Umfeld sind leider nicht sehr sympathisch, was es noch schwerer macht, mit ihm zurechtzukommen. Auch die verwendete Ich-Perspektive hilft nicht, sich mit Levithans Will Grayson zu identifizieren - anders als bei John Greens Will Grayson. Dieser wirkt weitaus zugänglicher, realistischer, wenn man es so über einen Buchcharakter sagen darf oder möchte. Wirklich sympathisch sind jedoch beide Graysons nicht - anhand von Charakteren überzeugt Will & Will eher in der Landschaft der Nebencharaktere, die bunt sind wie ein Regenbogen.

In der Handlung fehlt mir ein deutlicher roter Faden - anhand des Klappentexts hatte ich mir deutlich mehr vorgestellt, besonders was die beiden Will Graysons angeht. Zwar treffen sie sich hin und wieder und ihre Leben überschneiden sich an manchen Stellen, doch im Fokus stehen die beiden eher getrennt voneinander. Zwar sorgt dieses Treffen für viele Veränderungen, gerade im Leben von Levithans Will Grayson, doch ich persönlich habe mir mehr direkten Einfluss aufeinander gewünscht. Das war nicht der Fall, sodass ich auch in diesem Punkt leider enttäuscht wurde.

Fazit
Das Buch wollte mich leider einfach nicht überzeugen - ich bin mit recht großer Zuversicht daran gegangen, immerhin gefielen mir die anderen Werke Greens bisher wirklich sehr, sehr gut. Hier wurde ich jedoch enttäuscht. Oder habe einfach zu viel erwartet. Ich möchte nicht sagen, dass es einzig und allein an Levithans Gestaltung seiner Kapitel und seines Charakter liegt. Viel mehr konnte mich das gesamte Konzept des Jugendromans nicht überzeugen, sodass es keines von Greens Werken ist, die ich "einfach so" weiterempfehlen würde. Für mich war es ein Experiment, eine Kollaboration zu lesen - und genau das wird es auch bleiben. Zur Norm möchte ich diese Art von Büchern nicht werden lassen.

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