Herzlich Willkommen auf Büchermeer! Dieser Blog existiert seit Oktober 2014 und wird seitdem manchmal mehr und manchmal weniger intensiv - aber immer mit viel Liebe - geführt! Ich bin Julia - 21 Jahre alt und vor zwei Jahren auf der Reise durch die Eskarpaden des Bildungssystems in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel an der Ostsee gelandet. Während meinen Busfahrten zur Uni (und wieder zurück nach Hause) begleiten mich das gedruckte und digitale Wort fast immer. Auf meinem Blog versuche ich, durch Rezensionen regelmäßig über meine Leseerfahrungen zu berichten. Du willst mehr von mir erfahren? Kein Problem! Dann klicke doch einfach hier! Ach ja: man findet mich übrigens auch auf Instagram, wo es allerhand zu sehen gibt. ;)

M. R. Carey - Die Berufene


Erscheinungsdatum: 01.10.2014
Verlag: Droemer Knaur
ISBN: 9783426515136
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Klappentext
Großbritannien, in nicht allzu ferner Zukunft: Ein grauenhafter Parasit befällt die Menschheit. Millionen sind bereits infiziert und bedrohen die wenigen Gesunden. Alle Hoffnungen ruhen auf einer Schar Kinder, die anders auf den Erreger reagieren. Auf einer entlegenen Militärbasis halten Wissenschaftler sie gefangen - zu allem entschlossen, um ihnen ihr biologisches Geheimnis zu entreiße. Doch es läuft nicht nach Plan ...


Rezension
Eine Welt, die mich für lange Zeit nicht interessiert hat, war die der apokalyptischen Parasiten - oder auch der Wesen, die wir heute schlichtweg "Zombies" nennen. Ich schaue keine Filme dieser Art und eigentlich auch keine Serien, weil ich wahnsinnig empfindlich bin und mittlerweile weiß, was gut für mein Wohl ist. Wer meinen Blog verfolgt, weiß, dass ich Anfang des Jahres (oder war es Ende des letzten?) versucht habe, Alice im Zombieland zu lesen, was ich jedoch abgebrochen habe, da mir das Geturtel und die Teenagerdramatik nicht realistisch und dem ernsten Thema gerecht erschienen. Das widerspricht sich nun vielleicht, aber wenn ich mich schon an dieses Thema traue, dann möchte ich es auch richtig tun! Ein Glück, dass es tatsächlich eine Art Jugendbuch zu Zombies gibt, die keine kostbaren Zeilen an Liebesgeschichten verschwendet! In dieser Hinsicht hat mich Die Berufene also schon einmal überzeugt!

Ein Buch ist jedoch nicht gleich "gut", weil auf Liebesgeschichten verzichtet wird, wo sie nicht angebracht sind, nein. Meine Leseerfahrung ist durchwachsen von vielen verschiedenen Gefühlen. Mitleid, Trauer, Angst, Ekel - der Autor hat es meiner Meinung nach sehr überzeugend geschafft, verschiedene Regungen beim Leser zu bewirken, besonders dann, wenn er eine rege Fantasie hat und das Gelesene vor seinem inneren Auge sieht. Wie gesagt - ich bin sehr empfindlich und lege nicht die Hand dafür ins Feuer, dass jeder so fühlt, wie ich es getan habe. Es kommt einfach auch darauf an, wie intensiv man sich in das Gelesene einfühlt, aber es gab definitiv Passagen, die so bildlich waren, dass ich das Gefühl hatte, direkt daneben zu stehen und zu beobachten, wie der Parasit wirkt und sich verbreitet. Und an der ein oder anderen Stelle habe ich mir definitiv gewünscht, nicht einer dieser Lesenden zu sein, die unbedingt alles vor ihrem inneren Auge sehen wollen. Eins muss man dem Autoren natürlich lassen: das Buch wirkt durch seine Bildlichkeit wirklich sehr atmosphärisch!

Was ich definitiv kritisieren muss, ist - wie so oft - der Klappentext des vermeidlichen Endzeit-Romans, denn er verrät viel zu wenig über die eigentliche Handlung des Buches, nur ein Bruchteil spielt sich auf der Militärbasis ab und die Menge an Kindern und Jugendlichen, die gefangen werden halten, spielt zu keinem Zeitpunkt eine Rolle. Viel mehr konzentriert sich die gesamte Handlung auf ein einziges Mädchen und wenige Übelebende eins Angriffs, gemeinsam versuchen sie, sich ihren Weg durch die infizierte Landschaft Großbritanniens zu bahnen und den Parasiten zu "knacken" - ein besserer Klappentext würde das Buch für Interessierte sicher nur noch attraktiver machen, als es das polarisierende Cover ohnehin schon tut!

Die Charaktere sind äußerst genau ausgearbeitet, haben allesamt eine interessante Hintergrundgeschichte und sind nicht grundlos, wer oder wie sie sind. Auf knapp über 500 Seiten skizziert der Autor die Figuren der Geschichte möglichst genau und erlaubt dem Leser gerade so viel Einblick in die Vergangenheit, um alle wichtigen Dreh- und Wendepunkte in der Handlung zu verstehen. Auch die Geschichte rund um den Parasiten und seine Verbreitung wird ausführlich behandelt und konnte mich sofort an sich reißen - der Bezug zu naturwissenschaftlichen Fakten, die sich auf den Menschen übertragen haben (Verbreitung/Funktionsweise von Neuroparasiten), wirkten auf mich geradezu erschreckend.

Fazit
Ich sage ehrlich: kein Genre für mich, obwohl ich das Buch wahnsinnig spannend fand und es jedem wirklich empfehlen würde! Doch für mich war es eine Spur zu bildlich, was aber dazu gehört. Wirklich ein kleiner Zwiespalt für mich! Für mich war das Buch ein gelungenes Abenteuer in fremde Gefilde und ich freue mich, dass es mir damals von jemandem auf dem Blog empfohlen wurde, nachdem ich so enttäuscht von Alice war! Also: vielen Dank, lieber Kommentator, ich glaube, ich bin dir etwas schuldig für dieses tolle Leseerlebnis, das mir jedoch zugleich gezeigt hat, dass "blutig" nicht so wirklich mein Metier ist!

4 Kommentare:

  1. Huhu! :)

    Schade das dir das Buch nicht ganz zugesagt hat. Ich fand das Buch wirklich richtig gut, aber wie du so schön sagst, ist "blutig" nicht für jeden etwas. ^-^ Mir gefiel die genau Ausarbeitung, besonders was die Parasiten betrifft, auch sehr gut. Ich hoffe ja immer noch das es zu dem Buch eine Fortsetzung geben wird, schließlich ist das Ende doch sehr offen. :))
    Kann natürlich sein, dass der Autor den Lesern Freiraum für ein "eigene" Fortsetzung lässt. Mal sehen. :)

    Alles Liebe,
    Jasi ♥

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  2. Das Buch ist echt super! Ich hoffe auch auf eine Fortsetzung :)

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  3. Huhu, ich hab mal die Leseprobe zu dem Buch gelesen und eigentlich hat mir die ganz gut gefallen. Ich weiß gar nicht mehr, warum ich es dann nie gelesen habe. Aber mir ging es wahrscheinlich auch wie dir: Zombies sind jetzt nicht so ganz mein Ding.

    Liebste Grüße, Nelly

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  4. Huhu!

    Klingt ja wirklich nach einem spannenden Titel :). Hoffe, dass ich bald mal dazu komme, wenn ich meine Arbeit über Crowdworking Plattformen wie Streetspotr fertig habe ...

    Liebe Grüße
    Luna

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