Herzlich Willkommen auf Büchermeer! Dieser Blog existiert seit Oktober 2014 und wird seitdem manchmal mehr und manchmal weniger intensiv - aber immer mit viel Liebe - geführt! Ich bin Julia - 21 Jahre alt und vor zwei Jahren auf der Reise durch die Eskarpaden des Bildungssystems in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel an der Ostsee gelandet. Während meinen Busfahrten zur Uni (und wieder zurück nach Hause) begleiten mich das gedruckte und digitale Wort fast immer. Auf meinem Blog versuche ich, durch Rezensionen regelmäßig über meine Leseerfahrungen zu berichten. Du willst mehr von mir erfahren? Kein Problem! Dann klicke doch einfach hier! Ach ja: man findet mich übrigens auch auf Instagram, wo es allerhand zu sehen gibt. ;)

Kai Meyer - Asche & Phönix


Klappentext
Parker und Ash haben nichts gemeinsam. Er ist Hollywoods größter Jungstar, das Gesicht des Magiers Phoenix aus den »Glamour«-Filmen. Sie ist eine »Unsichtbare«, nirgends zu Hause, getrieben von der Angst, wie alle anderen zu sein. Doch dann erwischt Parker Ash in seiner Londoner Hotelsuite, wo sie gerade sein Bargeld klaut. Parker kann sein Leben im Fokus der Medien nicht mehr ertragen. Und nutzt die Chance, mit Ash vor den Fans und Paparazzi zu fliehen. Dabei scheint er geradezu körperlich abhängig von Ruhm und Aufmerksamkeit. Ihre gemeinsame Flucht führt sie durch Frankreich an die Côte d’Azur – auf den Spuren eines teuflischen Paktes, verfolgt von einer dämonischen Macht, die sie gnadenlos jagt.


Rezension
Nach der Arkadien-Trilogie stellt Asche und Phönix das zweite Gesamtwerk von Kai Meyer dar, das ich mir zu Gemüt führe. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatte mich zumindest Arkadien soweit überzeugt, dass ich nicht lange gefackelt habe und Asche und Phönix nach dem Lesen der Inhaltsangabe gleich auf meine Wunschliste wanderte. Wem die Werke Meyers noch nichts sagen, der sollte wissen: der Autor schickt den Leser in eine uns wohlbekannte reale Welt, in die sich schleichend fantastische Elemente einfinden. Diese gewinnen am Ende stets Überhand, sodass ein reales Jugendbuch in fließender Verwandlung zu einem Fantasywerk wird, dem es an Ideen nicht fehlt.

Diesem Prinzip bleibt Meyer auch bei Asche und Phönix treu. Dies macht es dem Leser besonders leicht, einen Zugang zur Geschichte herzustellen. Die neu erscheinenden Fantasyelemente erlebt der Leser aus der Sicht von Ash, die nichts von fantastischen Wesen und ihrer Existenz weiß - sie ist ein Mädchen von nebenan, kompliziert jedoch zugänglich für den Leser. Wir lernen mit Ash zusammen - spüren ihre Verwirrung, ihre Furcht, ihre Abneigung aber auch ihren Mut. Zwar gibt es in Asche und Phönix keinen Ich-Erzähler, doch wir fühlen uns schleichend in die Charaktere ein, unsere Gedankengänge verschmelzen mit den ihren. Die Kapitel sind meist abwechselnd aus den Perspektiven der verschiedenen Charaktere verfasst.

Der Sachverhalt des Romans ist nicht besonders komplex, jedoch interessant gestaltet. Der Spannungsbogen in Meyers Werk sorgt dafür, das Buch nicht allzu schnell aus der Hand legen zu können. Auch hier findet man eine Liebesgeschichte, die jedoch aufgrund der Bedrohung, die Parker verfolgt, realistischerweise in den Hintergrund gerät. Nur in Momenten der Ruhe lassen sich innige Szenen zwischen den Protagonisten erkennen, die zudem noch glaubwürdig langsam Vertrauen und Gefühl zueinander aufbauen. In Asche und Phönix beweist Meyer abermals, dass er die von ihm entworfenen Charaktere gut und schlüssig abrunden kann.

Im Laufe des Romans wird man dazu gezwungen, sich Fragen zu stellen: wie viel ist Erfolg uns wirklich wert? Sollte man blind vertrauen, ohne an mögliche Konsequenzen zu denken? Und wichtig ist zu guter letzt auch folgende Frage: ist es nicht unserer aller Pflicht, unsere Versprechen zu halten und im Falle eines Bruchs selbst dafür einzustehen? Ash und Parker nehmen uns mit auf eine Flucht durch Europa, jedoch zugleich auf eine Reise zu den Abgründen menschlicher Gier und in die Welt eines teuflischen Kreises und der Dämonen, die Teil daran haben.

Fazit
Asche und Phönix würde ich jedem empfehlen, der Interesse an etwas anderer Fantasy hat. Ich jedenfalls wusste nicht, worauf ich mich zu Beginn einstellte, meine Erwartungen wurden jedoch übertroffen. Es fiel mir nicht schwer, den Roman beinahe in einem Zug zu verschlingen, denn der Schreibstil Meyers ist, wie auch schon in Arkadien, sehr bildlich und flüssig. Mit diesem Werk hat mich der Autor endgültig überzeugt und zum großen Fan gemacht. Asche und Phönix: eine einmalige Geschichte, die dem Leser noch lange in Erinnerung bleibt.

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