Herzlich Willkommen auf Büchermeer! Dieser Blog existiert seit Oktober 2014 und wird seitdem manchmal mehr und manchmal weniger intensiv - aber immer mit viel Liebe - geführt! Ich bin Julia - 21 Jahre alt und vor zwei Jahren auf der Reise durch die Eskarpaden des Bildungssystems in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel an der Ostsee gelandet. Während meinen Busfahrten zur Uni (und wieder zurück nach Hause) begleiten mich das gedruckte und digitale Wort fast immer. Auf meinem Blog versuche ich, durch Rezensionen regelmäßig über meine Leseerfahrungen zu berichten. Du willst mehr von mir erfahren? Kein Problem! Dann klicke doch einfach hier! Ach ja: man findet mich übrigens auch auf Instagram, wo es allerhand zu sehen gibt. ;)

James Dashner - Die Auserwählten (Reihe)

Erscheinungsdatum Erstausgabe (Band 1): 15.03.2011
Verlag: Carlsen
ISBN: 9783551520197
Klappentext (Band 1)
Sein Name ist Thomas. An mehr kann er sich nicht erinnern. Und er ist an einem bizarren Ort gelandet: eine Lichtung, umgeben von einem riesigen Labyrinth. Doch er ist nicht der Einzige. Zusammen mit fünfzig Jungen, denen es genauso geht wie ihm, sucht er einen Weg in die Freiheit. Der führt durch das Labyrinth, dessen gewaltige Mauern sich Nacht für Nacht verschieben und in dem mörderische Kreaturen lauern. Doch gibt es wirklich einen Weg hinaus? Ist das Ganze eine Prüfung? Und wer hat sich dieses grauenvolle Szenario ausgedacht? Den Jungen bleibt nicht viel Zeit, um das herauszufinden.


Rezension
Ich habe mich dazu entschlossen, die Trilogie als ganzes zu rezensieren und zu werten? Warum? Das hat ganz einfache Gründe. Erstens habe ich die Bücher so schnell hintereinander weg gelesen, dass es mir nun rückblickend unheimlich schwer fallen würde, zu jedem einzelnen von ihnen eine vernünftige Rezension zu schreiben. Zweitens sind die Bücher nicht mehr so aktuell, dass man sie einzeln in die Höhe loben oder alternativ in seine Einzelteile zerlegen sollte. Und drittens - zu Charakteren, Erzählperspektiven und sonstigem lässt sich ohnehin zu jedem Teil das Selbe sagen, sodass ich mich für diese Variante entschieden habe. Dennoch versuche ich natürlich, meine Rezension weitestgehend spoilerfrei zu halten, für alle, die die Bücher (noch) nicht kennen.

Warum habe ich das erste Buch gelesen? Ganz einfach: es wurde verfilmt. Mit Dylan O'Brien in der Hauptrolle, einem Schauspieler, den ich Dank Teen Wolf sehr gerne habe. Und weil um diese Reihe wieder einmal ein ganz besonderer Hype entstanden ist, muss man früher oder später einfach nachziehen und sich davon überzeugen, dass eventuell etwas dran ist, wenn ein Buch so dermaßen mit Lob überhäuft wird. Nachdem ich mich also mit dem Inhalt beschäftigt habe, empfand ich es als eine gute Idee, den eBook-Reader in die Hand zu nehmen und mir die Reihe zu Gemüt zu führen...

... eine Entscheidung, die ich in keinem Fall bereuen möchte. Die Geschichte rund um die Auserwählten ist eine, die mich wirklich begeistern konnte und es auch immer noch tut. Schwer ist es, einen Anhaltspunkt zu finden - doch der grobe Grundriss der Geschichte scheint ein guter Anfang zu sein. Das Verfahren ist in jedem der drei Romane, die eher auf Jugendliche ausgelegt sind, gleich: der Protagonist Thomas, von dem aus der Erzählperspektive dritte Person Singular berichtet wird, ist ratlos - weiß nicht, wo er ist, wo ihm der Kopf steht - hat unzählige Fragen, die ihm keiner beantworten kann oder möchte. Antworten, die sich ihm nicht erschließen. Da wir die Handlung indirekt aus den Augen des Jugendlichen erleben, geht es dem Leser ganz genauso. Zusammen mit Thomas lernen wir die Welt um ihn herum kennen, entdecken ihre Geheimnisse und Tücken und die Gefahren, die lauern. Verzweifeln, weil wir nach Antworten greifen, die gleich vor unseren Augen verschwinden und fürchten uns vor den unbekannten Dingen, die uns erwarten. Dem Autor ist es auf erstaunlich natürliche Weise gelungen, den Leser zu fesseln und mit seiner Geschichte zum Mitfiebern zu zwingen.

Jedes Buch besitzt in sich einen Spannungsbogen, doch auch die Reihe in ihrer Gesamtheit steigert sich in ihrem Komplex immer weiter. Das Konzept der Bücher wirkt sehr gut durchdacht, auch auf kleine Details wird Acht gegeben - alle Fragen werden jedoch nicht beantwortet! Eine gesunde Portion an Mysterium versalzt jedoch lange kein Mahl.. um es einmal kulinarisch auszudrücken. Denn worüber sollte man noch groß diskutieren, wenn der Autor all' seine Gedanken, all' die Hintergründe aufdeckt? Wichtig ist hauptsächlich, dass alles in sich schlüssig ist: und das hat Dashner in Die Auserwählten geschafft. Die teils komplizierten Sachverhalte und Methoden werden durch einen sehr leichtfüßigen und bildlichen Schreibstil offen gelegt und jedem Leser leicht verständlich gemacht. Natürlich lässt sich darüber streiten, ob die Beschreibung diverser Szenarien eventuell zu bildlich war - dies ist jedoch eine Sache der Auslegung des Lesers selbst, nichts, was man dem Autoren anheften könnte.

Es gibt zu viele Autoren, die ihre Schäfchen vor Unglück bewahren, sie in Watte packen. Für James Dashner offensichtlich keine Option: er lässt sie schwierige Pfade bestreiten und beschreibt ihr Verhalten dabei schlüssig und vollkommen an die Situation angepasst. Ihm ist es gelungen, sich um viele verschiedene Charaktere gleichzeitig Gedanken zu machen, unterschiedliche Handlungsstränge aufzubauen, die sich in keinster Weise in die Quere kommen, sich jedoch an den wichtigsten Stellen treffen. Die meisten der Charaktere sind liebevoll detailliert dargestellt worden und spielen in der Geschichte wichtige Rollen. Nur ein weiterer von vielen Aspekten, mit denen diese Reihe überzeugen kann.

Fazit
Ich könnte ewig reden - aber das sollte ich nicht tun. Sonst hätte ich doch noch drei einzelne Rezensionen schreiben können! Daher mein Fazit: diese Bücher würde ich immer wieder lesen. Und jedem! empfehlen, der Die Tribute von Panem von Suzanne Collins mochte. Die Auserwählten ist ein dystopischer Jugendroman, in dem die Prioritäten an den richtigen Stellen liegen - und nicht bei der Liebe und jugendlichem Drama. Einzig und allein das Ende der Reihe konnte mich nicht wirklich überzeugen, für mich ist die Spannung hier im Nichts verpufft, weswegen ich dem letzten Band einzeln auch nur vier anstatt fünf Sterne gegeben habe - schade, ich hatte mir hier mehr erhofft. Was dem Ganzen jedoch kaum einen Abbruch tut. Daher kommt von mir, der großen Spätzünderin (mal wieder) nun: diese Reihe sollte gelesen werden!

1 Kommentar:

  1. Ich nehms mir ja schon sehr, sehr lange vor... aber irgendwie erdreisten sich andere Bücher, sich immer dazwischen zu mogeln :D aber eine tolle Rezi. Und siehs mal so: es gibt noch viel schlimmere Bücher-Spätzünder :D

    Liebe Grüße
    Tina

    AntwortenLöschen